Marktwappen
Das Wappen des Marktes ist ähnlich dem des Stiftes Seitenstetten. Dieses zeigt ein im roten Schilde auf einem grünen Dreihügel stehendes schmales weißes Kreuz, das Querholz schräg rechts gestellt und geästet. Auf dem Schilde steht ein Steckhelm mit beiderseits von rot und weiß abfallenden Helmdecken; der Helm trägt als Kleinod zwei Büffelhörner, ein weißes und rotes, dazwischen wiederholt sich die Figur des Schildes: "Das Kreuz auf dem Dreiberge"; das ist das vollständige Wappen, welches sich mit einigen Variationen bis heute erhalten hat.
1969 wurden im Stift Seitenstetten Reste des gotischen Kreuzgangportals aus dem 14. Jh. aufgedeckt. Von Bedeutung ist der Schmuck des Tympanon, der die älteste bekannte Darstellung des Stiftswappens in Farbe zeigt. Zwischen diesem und einem unbekannten Wappen, das auf Abt Rudolf (1349-1354) hindeuten dürfte, ist ein Tropfhelm mit Büffelhörnern wiedergegeben, wie er in heraldischen Darstellungen gerne verwendet wird. Das Schild allein mit der Kreuzfigur finden wir auch in den Siegeln der Äbte Christian Kolb (1441 bis 1465), Kaspar Plauz (1610-1627), Gabriel Sauer (1648-1674) und Dominik von Gußmann (1747-1777). Alle übrigen Äbte gebrauchten nur den Stiftsschild allein in Verbindung mit ihrem Geschlechtswappen.
Das Marktwappen besteht nur aus dem Schilde, dem schiefen Kreuze auf drei Hügeln und links unter dem schiefen Querbalken einem Sterne, als Abschluß nach oben finden wir zwei nach oben gekreuzte Hämmer, dazwischen schiefstehend eine Kugel mit Pfeil. Die Balken des Kreuzes sind entweder glatt oder geästet. Der Stern ist jedenfalls nur zur Unterscheidung vom Stiftswappen.
(Aus Dr. Ernst Meyer, "Geschichte des Marktes Ybbsitz", Zweite Auflage, Ybbsitz, 1928 u. Die Wappen der Äbte von Seitenstetten, Herald.-genealog. Zeitschrift 6 (1876).