Dörrobstherstellung

am Hofe "Unterstein"

Im Hause „Unterstein“ der Familie Kreillehner wird nach alter Tradition auch heute noch Dörrobst (Zwetschken, Birnen und Äpfel) mit einfachen Mitteln und nach überliefertem Wissen hergestellt.

In diesem Jahr ist unsere Gegend mit den Früchten von Äpfel-, Birnen- und Zwetschkenbäumen besonders reich gesegnet.
Sämtliche Bäume lassen ihre Äste ob der ungeheuren Last weit nach unten hängen.
Vor allem Birnen (Kletzen) und Zwetschken werden für den Winter durch das Dörren in einen haltbaren Zustand gebracht.
Der Dörrofen wird mit Holtscheitern rund um die Uhr beheizt, um dem Obst das Wasser zu entziehen. Zwetschken brauchen für den Dörrvorgang etwa zwei-drei Tage, Birnen etwas länger.

Früher waren die meisten Bauernhöfe mit einem „Diaheisl“ ausgestattet, heute muss man sie schon suchen. Der Ursprung des Wortes „Kletze“ liegt im mittelhochdeutschen Wort klœzen „spalten“, da die Birnen zum Trocknen gespalten werden.
Die Kletzenbirne gibt es auch heute noch als speziell für den Zweck der Dörrobstherstellung gezüchtete Sorten. Nicht jede Apfel- oder Birnensorte eignet sich zum Dörren. Sorten, die nicht viel Wasser ziehen sind besonders geeignet.

Allgemein werden für die Kletzenproduktion spätreifende und süßere Birnensorten mit festem Fruchtfleisch bevorzugt. Dörrbirnen sind meist Sorten, die für den Rohverzehr nicht besonders geeignet sind.
Vor allem in unserer Region ist das traditionell um die Advent- und Weihnachtszeit hergestellte Kletzenbrot bekannt und beliebt.

Vier Wochen wird heuer am Hofe „Unterstein“ schon gedörrt, „einige Tage wird der Dörrofen noch geheizt, dann ist wieder Schluss für heuer“, meinen Sepp und Michael Kreillehner.